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Ulrich Glantschnigg (1661-1772)
Frommigkeit und Alltag in der Bozner Barockmalerei



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Drehbuch und Regie: Lucio Rosa

Wissenschafltiche Beratung und Text: Hanns-Paul Ties

Dauer: 17'30"

© Studio Film TV

Ulrich Glantschnigg war der Sohn eines Gerbers, der 1671, als Ulrich zehn Jahre alt war, von Hall nach Bozen übersiedelte.
Nach einer ersten Ausbildung bei dem Hamburger Heinrich Frisch in Meran trat er in die venezianische Loth-Werkstatt ein. Glantschnigg wurde "ein vortrefflicher Mahler" und ein "Herzensfreund" seines Lehrers Loth.
Nach Aufenthalten in Rorschach am Bodensee, München und Braunau ließ er sich 1683 endgültig in Bozen nieder.
Glantschnigg erwarb eine führende Stellung unter den Bozner Malern, sodass er "zwar nicht reich an irdischen Gütern, aber an Ehre, Ruhm und Redlichkeit wurde".
Glantschnigg arbeitete für das Merkantilmagistrat im Prunksaal und für verschiedene Kirchen.
Die Bozner Kaufherren bestellten – zum Schmuck ihrer Stadt- sowie Oberbozner Sommerfrischhäuser – religiöse Andachtsbilder (Szenen der Kindheit Christi, Gemälde der "Maria mit Kind"…, aber auch "Momentaufnahmen" des städtischen wie ländlichen "Alltagslebens".
Für das Kloster Neustift, "bald nach 1700 die wohl zentralste Stätte von Glantschniggs Schaffen", entstand das monumentale, 2,3 x 6,8 m große Gemälde der "Hochzeit zu Kana" – ein Bild, das an die Gastmahl-Bilder Veroneses gemahnt und in dem der Maler sich selbst, seine Gattin sowie "viele Personen porträtiert haben soll, die zu einer Hochzeit im vornehmen Hause von Mayrl in Bozen geladen waren".
Ebenfalls in Neustift hat sich eine Passionsserie erhalten, die in der Drastik der Schilderung sowie in den starken Helldunkelkontrasten ("Kellerlichtmalerei") an die Kunst Caravaggios gemahnt. Glantschniggs Werke zeigen monumentale, stark plastische, "bildbeherrschende" Figuren. Architektur und dekoratives Beiwerk sind auf ein Mindestmaß reduziert. Die Akteure der profanen, aber auch die (Neben-)Figuren der religiösen Bilder – etwa die Hirten, die dem Christkind huldigen – sind in der bürgerlichen bzw. bäuerlichen Zeittracht und mit porträthaften, vielfach volkstümlich-derben Gesichtszügen wiedergegeben: Der Innsbrucker Kunsthistoriograph Peter Denifle (2. Hälfte 18. Jahrhunderts) erkannte unter den Nebenfiguren einer "Anbetung der Hirten" Glantschniggs in Bozner Privatbesitz – einer Darstellung, auf der "alle Köpfe (…) offenbar Porträte" waren – "eine Grödnerin, ganz in das tirolisch bäurische Kostüme gekleidet", weiters "eine vortreffliche Gruppe von 4 alten Hirten, ganz in Costümen der Tiroler Bauern" sowie einen "auf Art eines Rathsbürgers gekleideten alten Manne".

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